Kindergarten und Kinderkrippe Puch bei Weiz

Eine gemeinsame Mitte

»Aus 121 eingegangenen Beiträgen wurde tagger3architektur als Sieger des Realisierungswettbewerbs
Neubau Kindergarten / Kinderkrippe Gemeinde Puch bei Weiz gekürt.«

|t3a| #Architektur #Bildung # Kindergarten #Kinderkrippe #Steiermark #Wettbewerb #1.Preis

Architektonische Aspekte

Das neue Gebäude fügt sich auf selbstverständliche Weise in die gewachsene Dorfstruktur ein. Zwei versetzte Baukörper mit Satteldächern folgen dem natürlichen Hangverlauf des Geländes und greifen sowohl die Maßstäblichkeit als auch die Typologie der umgebenden Bebauung auf. Die Architektur orientiert sich dabei an der vertrauten Form zweier archetypischer Holzhäuser, was nicht nur ein Gefühl von Geborgenheit und Vertrautheit vermittelt, sondern gleichzeitig eine moderne, zeitgemäße Silhouette schafft, die sich harmonisch in das Ortsbild einfügt. Die horizontal versetzten Vordächer unterstützen ein dynamisches Landschaftsbild.

Objekt

Kindergarten Kinderkrippe, Wettbewerb

Auftraggeber

Gemeinde Puch bei Weiz

Status

1.Preis

Ort

Puch bei Weiz

Planung

2025

Realisierung

Auftragsumfang

GP

Kategorie

Bildung

Art

Wettbewerb

NGF

1032m2

Städtebauliche und ortsplanerische Aspekte

Städtebaulich zeichnet sich das Projekt durch seine klare Einbindung in das dörfliche Umfeld aus. Im größeren Ortsgefüge wirken die zwei Gebäude verbindend, im kleineren direkten Umfeld platzbildend. Die giebelständige Ausrichtung zur Straße nimmt direkten Bezug zur Nachbarschaft und stellt gestalterisch einen Dialog mit dem benachbarten Schulgebäude her. Diese Orientierung stärkt die Identifikation mit dem Ort und trägt zur städtebaulichen Kohärenz bei. Zwischen den beiden Gebäuderiegeln entsteht eine zentrale Mitte, die sowohl im Innen- als auch im Außenraum als lebendiger Treffpunkt fungiert und damit eine gemeinschaftliche Atmosphäre schafft.

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Funktionale Aspekte

Auch funktionell ist der Kindergarten sorgfältig durchdacht. Kindergarten und Kinderkrippe sind als zwei funktional getrennte Einheiten übereinander in zwei Ebenen organisiert. Jede Einrichtung verfügt über einen eigenen Zugang und eine eigenständige Adresse: Der Kindergarten wird von Nordwesten, die Krippe von Südosten erschlossen. Diese differenzierte Erschließung schafft Orientierung, erleichtert die Wegeführung für Kinder und Eltern und sorgt für eine sinnvolle Entflechtung der täglichen Abläufe.
Die Verbindung der beiden Ebenen erfolgt über die gemeinschaftlich genutzten Bereiche sowie über die zentral gelegene, offen gestaltete Treppe mit großzügigem Luftraum. Dieser vertikale Raum schafft nicht nur eine funktionale Verbindung, sondern auch ein hohes Maß an Transparenz, Übersichtlichkeit, räumlicher Qualität und Gefühl von Zusammengehörigkeit unter einem Dach.
Die Hanglage des Grundstücks wird zudem gezielt genutzt, um die Freiräume topografisch sinnvoll zu staffeln: Ein höher gelegener Spielhof dient dem Krippenbereich, während ein tiefer liegender Garten speziell für die Bedürfnisse des Kindergartens angelegt ist. Diese Gliederung ermöglicht eine altersgerechte Nutzung der Außenräume, ohne das Gesamtbild zu stören. Zusätzlich sorgen Wegeverbindungen innerhalb des Grundstücks für eine gute Erschließung und vernetzen den Neubau sinnvoll mit der umgebenden dörflichen Struktur.

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Gemeinsame Mitte

Zwei Holzhäuser mit vertrauter Gestalt fügen sich selbstverständlich in die dörfliche Struktur ein – offen, zeitgemäß und dem Ort verbunden. Zwischen ihnen spannt sich eine helle, lichtdurchströmte Mitte auf: ein transparenter, von großzügigem Luftraum geprägter Freiraum, der weit mehr ist als ein Verkehrsbereich. Kein Gang, sondern ein verbindendes Herzstück, das Krippe und Kindergarten räumlich wie atmosphärisch miteinander verknüpft – ein Ort der Begegnung, Bewegung und Orientierung. Als Bindeglied gliedert es zugleich das Gebäude und schafft klare Zuordnungen der einzelnen Bereiche. Die offenen Sichtbeziehungen und der direkte Bezug zu Innen- und Außenräumen stärken das Miteinander und machen diese Mitte zu einem lebendigen Raum voller Möglichkeiten – zum Spielen, Begegnen und Wachsen.